Schein und Wirklichkeit

Der erste Eindruck stimmt oft nicht – Fokussieren

Beurteile den Hund nicht nach seinen Haaren.
Schwedisches Speichwort

Die meisten Menschen stecken ihr Gegenüber schon im ersten Moment der Begegnung in eine bestimmte Schublade: „Der ist nett, böse, intelligent, dumm …“ Indem wir auf der Stelle die Bewertungsmaschinerie anwerfen, nehmen wir uns

SCHEIN UND WIRKLICHKEIToftmals die Möglichkeit, den anderen so zu sehen, wie er wirklich ist.

Der erste Eindruck entsteht in Millisekunden: sympathisch oder unsympathisch, angenehm oder unangenehm. Für den Beurteilten ist es danach schwer, uns vom Gegenteil zu überzeugen.

Dann setzt meist der Halo-(=Streu)-Effekt ein: Wenn wir einen Menschen beim ersten Treffen als intelligent beurteilen, beeinflusst dieser Eindruck unsere weiteren Eindrücke. Wir schliessen automatisch auf mit Intelligenz assoziierte Eigenschaften und werden ihn zum Beispiel eher als ehrgeizig, karrierebewusst, durchsetzungsfähig und kommunikativ einschätzen.

Jede weitere Begegnung wird nun aus diesem Blickwinkel heraus beurteilt, jedes Gespräch unter dem ersten Eindruck interpretiert. Kommen eventuell noch gefilterte Informationen von anderen dazu, können Vorurteile entstehen.

Stoppen Sie den Automatismus, indem Sie sich bewusst werden, wie Sie Ihr Gegenüber beurteilen. Dann stellen Sie Ihren Blickwinkel infrage.

Nehmen Sie immer den Menschen wahr, nicht zum Beispiel den Lehrer oder die Hausfrau.

Entkräften Sie ganz bewusst einen unsympathischen Ersteindruck. Was spricht für diesen Menschen? So üben Sie sich auch in Toleranz.

 

Quelle: Annika Lohstroh / Michael Thiel – Die Kraft der Klarheit – Gedanken, Anregungen und Übungen für 52 Wochen. ISBN: 978-3-8338-2834-8, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München

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